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Warum unsere Worte gerade im Business so wichtig sind – Anselm Grün erklärt

Die Macht der Sprache gilt auch im Business! Unsere Worte beeinflussen unser Arbeitsumfeld und Wohlbefinden enorm. Wie können wir eine Sprache der Wertschätzung pflegen? Anselm Grün erklärt.

Inhalt

Bild: Lesekreis, CC BY-SA 4.0, Wikipedia, Anselm Grün auf der Frankfurter Buchmesse 2015

Im Geschäftsleben wird oft über Zahlen, Strategien und Gewinne gesprochen. Doch viele übersehen eine entscheidende Komponente: die Sprache. Anselm Grün, ein bekannter Benediktinermönch und Autor, betont in seinen Vorträgen immer wieder die Bedeutung unserer Worte im beruflichen Kontext. Warum Sprache so entscheidend ist und wie sie nicht nur unser Arbeitsumfeld, sondern auch unser persönliches Wohlbefinden beeinflusst, erfährst du hier.

Die Macht der Worte im Geschäftsleben

Unsere Sprache verrät viel über unsere innere Haltung und unseren Glauben an das, was wir tun. Anselm Grün erklärt in einem seiner Vorträge: Es gibt keinen Glauben ohne Sprache und keine Sprache ohne Glauben. Die Art und Weise, wie wir miteinander sprechen, spiegelt unsere inneren Überzeugungen wider. Dies gilt im Leben genauso wie im Business, denn Kommunikation ist immer entscheidend.

In vielen Unternehmen herrscht ein kalter, aggressiver und vorwurfsvoller Umgangston. Dass diese Art von Sprache die Motivation und das Miteinander im Business lähmt, ist kein Geheimnis. Trotzdem dient Kommunikation in vielen Firmen lediglich dazu, sich abzusichern oder Machtkämpfe auszutragen. Doch unsere Worte haben Macht! Um erfolgreich zu sein, braucht es respektvolle und wertschätzende Kommunikation. Wir brauchen eine Sprache, die darauf abzielt, Beziehungen zu stärken und gemeinsame Ziele zu verfolgen. Eine Sprache, die Leben und Wärme vermittelt – die von Herzen kommt und andere berührt.

Eine Kultur des Gesprächs

Anselm Grün erklärt in seinem Vortrag, dass es einen Unterschied zwischen Reden und echtem Gespräch gibt. Während die Wörter „sagen“ (etwas sichtbar machen) und „reden“ (begründen oder rechtfertigen) eher rational sind, kommt „sprechen“ aus dem Herzen. Das bloße Reden kann oft leer und bedeutungslos sein, Gespräche hingegen basieren auf echtem Interesse und berühren uns emotional.

Gerade im beruflichen Umfeld ist es wichtig, eine Kultur des Gesprächs zu entwickeln, in der echte Kommunikation stattfindet. Grün hebt hervor, wie wichtig Zuhören und echtes Interesse an den Antworten des Gegenübers sind. Ein Blick in die Wurzeln der deutschen Sprache verdeutlicht das: Das Wort „Frage“ kommt von „Furche“ – eine gute Frage gräbt eine Furche in die Seele des anderen, in der Neues aufblühen kann.

Es erfordert Mut und Offenheit, sich wirklich auf das Gegenüber einzulassen und die eigenen Masken fallen zu lassen. Doch nur so können wir authentische Beziehungen aufbauen und gemeinsam wachsen. Anselm Grün fordert dazu auf, weniger zu reden und mehr echte Gespräche führen, in denen wir wirklich zuhören und aufeinander eingehen. Zu Kitschig? Aber extrem effektiv, so Grün.

Weniger reden und mehr echte Gespräche führen

Die Sprache der Wertschätzung

Führungskräfte tragen eine besondere Verantwortung für die Art und Weise, wie in ihrem Unternehmen gesprochen wird. Es ist hilfreich, gemeinsam über die eigene Sprache nachzudenken und zu reflektieren. Führungskräfte sollten sich ihrer Rolle als Vorbilder bewusst sein und eine Sprache der Wertschätzung und des Respekts vorleben. Dies schafft nicht nur ein positives Arbeitsklima, sondern fördert auch die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter.

Welche Werte vertrittst du? Zeigen sie sich durch die Art und Weise, wie du sprichst oder steht deine Sprache im Widerspruch zu deinen Werten? Worte wie „Wertschätzung“ und „Integrität“ müssen sich in der täglichen Kommunikation widerspiegeln, um glaubwürdig zu sein. Eine aggressive oder abwertende Sprache zerstört das Vertrauen und die Motivation der Mitarbeiter.

Im Gegensatz dazu ist ein wertschätzender Umgangston essenziell für ein positives Arbeitsklima. Grün berichtet von einem Unternehmen, das sich entschloss, innerhalb eines Stockwerks keine E-Mails mehr zu verschicken. Stattdessen führen die Mitarbeiter nun direkte Gespräche miteinander. Durch diesen direkten Kontakt verbesserte sich die Kommunikation innerhalb des Unternehmens merklich. Denn Gespräche reduzieren nicht nur Missverständnisse, sondern sind auch viel effektiver und menschlicher.

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Die Sprache, die du sprichst, ist Ausdruck deiner Werte.

Lasst uns mehr sprechen!

Anselm Grün zeigt uns: Die Sprache, die wir im Geschäftsleben verwenden, ist weit mehr als nur ein Mittel zum Zweck. Sie ist ein Spiegel unserer inneren Haltung und hat die Macht, Beziehungen zu formen und unser Arbeitsklima zu beeinflussen. Wenn wir uns bewusst mit unserer Sprache auseinandersetzen und eine Kultur des Gesprächs fördern, können wir nicht nur erfolgreicher, sondern auch zufriedener und erfüllter arbeiten.

Lass uns also die Worte, die wir täglich verwenden, sorgfältig wählen und eine Sprache der Wertschätzung, des Respekts und der Achtsamkeit pflegen. So steigern wir nicht nur unser eigenes Wohlbefinden, sondern auch das unserer Mitmenschen und Kollegen.

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QUELLE: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.