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Minimalismus im Business – „Company of One” von Paul Jarvis

Entgegen unserer Erwartung ist Wachstum nicht immer der beste Weg. Woran liegt das? Paul Jarvis gibt in seinem Buch „Company of One“ spannende Einblicke in die Idee, dass eine kleine, flexible Firma oft die bessere Alternative ist.

Inhalt

Unsere Gesellschaft denkt oft nach dem Motto „schneller, höher, weiter“. Auch im Business ist Wachstum ein Thema, mit dem früher oder später jeder in Berührung kommt. Ob es darum geht, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen, den Umsatz zu steigern oder Followerzahlen auf Social Media zu erhöhen – wir streben nach mehr. Doch ist Wachstum wirklich immer so gut oder ist das Ganze ein trügerischer Hype? In seinem Buch „Company of One“ geht Paul Jarvis dieser Frage auf den Grund.

Voll im Wachstumshype

In einer vom Wachstum besessenen Welt fällt es Unternehmern immer schwerer, den Fokus auf das Wesentliche zu behalten. In „Company of One“ hinterfragt Paul Jarvis den heutigen Wachstumshype und zeigt: In vielen Fällen ist das Gegenteil – ein kleines, profitables Business – die bessere Alternative.

Denn erfasst von der Begeisterung, ihre Firma wachsen zu sehen, streben viele Unternehmer zu schnell nach zu viel. Das Gefühl, einen Meilenstein nach dem anderen zu erreichen – beispielsweise das Einstellen der ersten Mitarbeiter – ermutigt, weiterzumachen. Das ist auch gut so – Wachstum ist per se ja nichts Schlechtes.

Problematisch wird es nur, wenn der Wunsch nach mehr zu sehr in den Vordergrund gerät. Wachstum muss einen Zweck erfüllen. Wer nur um des Wachsens willen wachsen will, verliert sein Kerngeschäft aus den Augen. Oft wird, wenn ein Ziel erreicht ist, sofort das nächste gesteckt. Wir gehen automatisch davon aus, dass sich ein stabiles Business vergrößern muss. Doch Paul Jarvis ermutigt, dieses Denkmuster kritisch zu hinterfragen. Er ist der Überzeugung: Wachstum ist nicht immer sinnvoll!

Not all growth is beneficial.

Get better, not bigger

Ein zentrales Statement, das Paul Jarvis in seinem Buch immer wieder aufgreift, lautet: „Get better, not bigger.“ Der Autor erklärt: Kleine Unternehmen sind profitabler, wenn sie sich auf Qualität statt Quantität fokussieren. Nicht jedes Problem kann mit mehr gelöst werden.

Jarvis ermutigt seine Leser, die Möglichkeiten zu nutzen, die kleine Unternehmer haben. Small Businesses können sich beispielsweise oft schneller an Veränderungen anpassen als große Unternehmen. Sie wirken vertrauenswürdiger und bauen deshalb leichter eine Beziehung zu ihren Kunden auf. Durch persönliches Storytelling gelingt es kleinen Unternehmen, ihre Zielgruppe für sich zu begeistern – was dann paradoxerweise meist zum Wachstum des Unternehmens führt.

Denn den Fokus nicht auf Wachstum zu legen, bedeutet keinesfalls Stagnation. Jarvis ist der Überzeugung: Wenn du das tust, was du liebst, wird das Geld folgen. Wachstum kommt automatisch, wenn du dich auf das Wesentliche konzentrierst. So kannst du effizienter arbeiten und bessere Ergebnisse erzielen. Andersherum führt der Fokus auf bloßes Mehr dazu, dass du dein Kerngeschäft immer mehr aus den Augen verlierst.

Companies need to focus on becoming better instead of simply growing bigger.

Finde dein „Genug“

„Get better, not bigger“ bedeutet auch, Zufriedenheit zu lernen. In unserer Gesellschaft ist es normal, sich sofort das nächste Ziel zu setzen, wenn man eines erreicht hat. Doch Jarvis betont: Es ist nicht nötig, immer nach mehr zu streben!

Kleine Unternehmer haben einen weiteren entscheidenden Vorteil gegenüber größeren Firmen: Sie brauchen nur wenig Geld, um ihr Business stabil und profitabel zu halten. Als Einzelunternehmer bist du nicht gezwungen, einen großen Umsatz zu machen, um alle Mitarbeiter bezahlen zu können. Dein einziges Ziel ist es, deine Lebenshaltungskosten und deinen Bedarf an Rücklagen zu decken.

If you’re a company of one, your mindset is to build your business around your life, not the other way around.

In seinem Buch berichtet der Autor von seinem Freund, der sich jedes Jahr ein bestimmtes Ziel für sein Business setzt. Sobald er dieses Ziel erreicht hat, nimmt er sich den Rest des Jahres frei und widmet die Zeit seinem Hobby. Dieses Beispiel ist extrem. Logisch, doch es zeigt: Es ist nicht nötig, immer nach etwas Größerem zu streben. Stattdessen sollten wir festlegen, wann es für uns genug ist und uns belohnen, wenn wir unsere Ziele erreichen. Denn was bringt es, immer weiterzumachen, wenn man den Zustand des „genug“ nie erreichen wird?

Schlussgedanken

„Company of One“ regt dazu an, den Wachstumshype noch einmal zu hinterfragen. Aus unserer Sicht ein herausforderndes und lesenswertes Buch, das einen neuen Blick auf das wirft, was im Business wirklich wichtig ist. Wie sieht es bei dir aus? Bist du noch im Streben nach mehr oder hast du dein „Genug“ bereits gefunden? Wir möchten dich ermutigen, dich von Dingen zu trennen, die nicht wirklich wichtig sind. Denn weniger ist mehr. Auch im Business.

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KI Hinweis: Unsere künstliche Intelligenz Emma Winters hat mit hoher Sicherheit an diesem Text mitgearbeitet. Hier erfährst du, wie wir zum Thema KI stehen.

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QUELLE: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.