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Effizienz. Output und Input entkoppeln

Effizienz ist in fast allen Lebensbereichen ein wichtiger Faktor. Doch wie können wir das Beste aus unseren Ressourcen herausholen? In diesem Artikel werden vier abstrakte Meta-Prinzipien der Effizienz vorgestellt, die auf jede individuelle Situation angepasst werden können. Aber Effizienz allein reicht nicht aus - wir brauchen auch eine Vision, um unser Leben in die gewünschte Richtung zu lenken.
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Inhalt

Physik entkoppeln

Effizienz ist ein Begriff, der uns in fast allen Lebensbereichen begleitet – von der Arbeitswelt bis zur Freizeitgestaltung. Es geht um die Maximierung des Outputs bei gegebenem Input. Mit anderen Worten: Wie holen wir das Beste aus unseren Ressourcen, unserer Energie und unserer Zeit heraus? Wie können wir Output und Input entkoppeln? Gibt es Hacks, die uns effizienter machen?

Der berühmte Mathematiker und Physiker Archimedes beschrieb das Hebelgesetz als Schlüssel zur Effizienz: „Gib mir einen Punkt, an dem ich sicher stehen kann[, einen Hebel, der lang genug ist], und ich bewege die Erde mit einer Hand.“ Dieses Bild zeigt, dass Effizienz nicht nur eine Frage der Kraft ist, sondern vor allem eine Frage der Wahl des richtigen Werkzeugs.

In diesem Artikel werden wir vier Meta-Prinzipien der Effizienz herausarbeiten. Diese Prinzipien sind abstrakt formuliert, damit sie auf jede individuelle Situation angepasst werden können.

Das Pareto-Prinzip

Das Pareto-Prinzip, auch 80/20-Prinzip genannt, ist ein Effizienzkonzept, das besagt, dass 80% der Ergebnisse mit 20% der Aktivitäten erzielt werden. Das Prinzip ist nach dem italienischen Ökonomen Vilfredo Pareto benannt, der den Grundbesitz in Italien untersuchte und feststellte, dass 20% der Italiener 80% des Bodens besitzen. Diese Beobachtung lässt sich auf viele Phänomene übertragen. Zum Beispiel machen 20% der Kunden und Produkte 80% des Umsatzes eines Unternehmens aus. Ein großer Teil unserer Produktion geht also auf wenige Handlungen oder Entscheidungen zurück.

Das Pareto-Prinzip kann uns also helfen, uns auf die Dinge zu konzentrieren, die den größten Einfluss auf unser Ergebnis haben. Zum Beispiel kann es uns dazu animieren, unsere Zeit und Energie auf die Aufgaben zu fokussieren, die uns den größten Nutzen bringen, anstatt uns auf unbedeutende Details zu konzentrieren.

Das bringt uns zum nächsten Punkt – Prioritäten setzen als Hebel.

Die Eisenhower-Matrix

Die Eisenhower-Matrix, benannt nach dem amerikanischen Präsidenten Eisenhower, ist ein Effizienzinstrument, das uns hilft, unsere Prioritäten richtig zu setzen. Die Matrix basiert auf der Idee, dass wir unsere Aufgaben in vier Kategorien einteilen können: Dringend und wichtig, wichtig aber nicht dringend, dringend aber nicht wichtig und weder dringend noch wichtig.

Indem wir unsere Aufgaben in diese Kategorien einteilen, können wir uns auf die wichtigsten Aufgaben konzentrieren und gleichzeitig vermeiden, uns von unwichtigen Aufgaben ablenken zu lassen. Noch interessanter ist, dass wir uns dadurch bewusst werden, was uns wichtig, aber nicht unbedingt dringend ist. Beispiele sind Bewegung, Freunde treffen oder Lesen. Die Kategorisierung hilft uns also, Dinge zu tun, die wir für wichtig halten, die wir aber sonst vernachlässigen. Warum ist das ein Hebel? Weil wir mit diesen Aktivitäten langfristig oft wahnsinnige Effizienzschübe erzielen. Jemand, der viel liest, wird zum Beispiel einen großen Wortschatz haben und dadurch andere rhetorisch überzeugen können.

Dazu muss man aber verstehen, wie kleine Dinge auf lange Sicht extrem viel Kraft erzeugen. Das bringt uns zum nächsten Prinzip…

Atomic Habits

Die Idee der „Atomic Habits“ basiert auf dem Buch von James Clear und ist eng mit dem Thema Effizienz verbunden, da kleine Gewohnheiten langfristig zu unvorstellbaren Ergebnissen führen können. Clear betont, dass es die kleinen täglichen Gewohnheiten sind, die unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten im Laufe der Zeit prägen und uns schließlich exponentiell erfolgreicher und effizienter machen können. Da der Mensch jedoch nicht in der Lage ist, die Exponentialfunktion und ihre Konsequenzen intuitiv zu verstehen, vergessen wir, wie stark der Zinseszinseffekt kleiner atomarer Verhaltensweisen sein kann.

Ein Beispiel dafür ist wieder die Gewohnheit des Lesens. Durch tägliches Lesen können wir unser Wissen erweitern und unsere Fähigkeit verbessern, Informationen schnell zu verarbeiten und zu verstehen. Dies kann uns helfen, effizienter zu arbeiten, indem wir schnell lernen und Entscheidungen treffen können, weil wir ein breites Spektrum an Wissen erworben haben. Es kann uns auch helfen, andere kluge Menschen kennen zu lernen, denn Gleich und Gleich gesellt sich gern.

Deep Work und Fokus

Deep Work, also tiefes Arbeiten und Konzentration, sind ebenfalls Werkzeuge der Effizienz. Deep Work ist eine Form der Konzentration, bei der wir uns über einen längeren Zeitraum auf eine Aufgabe konzentrieren, ohne uns von Ablenkungen ablenken zu lassen. Dies erfordert eine bewusste Entscheidung, unsere Umgebung auf ein Minimum zu reduzieren, um uns auf unsere Arbeit zu konzentrieren. Zum Beispiel das Handy nicht neben dem Arbeitsplatz liegen zu haben, sondern außer Sichtweite. So können wir den ständigen Wechsel der Aufmerksamkeit vermeiden und uns auf eine Sache konzentrieren. Die Magie der Konzentration beginnt nämlich nach ca. 7 Minuten – erst dann ist unser Gehirn voll auf eine Sache fokussiert.

Das Problem der Effizienz und warum wir eine Vision brauchen

Diese Prinzipien sind abstrakt, können aber von jedem Menschen individuell umgesetzt werden.

Das Problem der Effizienz ist jedoch, dass sie keine Richtung kennt. Sie optimiert Output und Input, sagt aber nicht, in welche Richtung. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wofür man Effizienz einsetzen will. Der Mensch braucht ein Ziel, das er effizient erreichen will. Am besten ist es, wenn dieses Ziel in einer größeren Lebensvision verankert ist. Wenn wir wissen, wohin unser Leben gehen soll, dann können wir die Prinzipien nutzen, um so schnell und so gut wie möglich dorthin zu kommen.

Deshalb ist Effizienz ein Mittel zum Zweck.


Dr. Patrick May beim Talk zum Thema Effizienz im Looop.

Autor
Dr. Patrick May wandelt philosophisch zwischen Größenwahn und Bescheidenheit. Er schreibt über Gott und die Business-Welt. Mit Goalimpact spielt er Moneyball im Fußball und vertritt die These: Fußball ist eine Religion.
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