Eine Vision in der Nacht
Die Bibel erzählt die fantastische Geschichte des weisen Königs Salomo. Dem jungen Mann fiel es schwer, König von Israel zu sein und immer an seinem Vater David gemessen zu werden. Doch eines Nachts hatte er eine Vision. Gott erschien ihm im Traum und gewährte ihm einen Wunsch: „Was willst du? Bitte darum und ich werde es dir geben!“ Salomo hätte sich alles wünschen können, was er wollte. Macht und Erfolg, ein langes Leben und Reichtum, gute Berater, friedliche Nachbarvölker oder den Tod seiner Feinde. Aber er bat nicht darum. Er erkannte seine schwierige Aufgabe als König, seine Unerfahrenheit und Ratlosigkeit. Sein Wunsch war: „Gib deinem Knecht ein gehorsames Herz, damit er dein Volk gut regieren und zwischen Gut und Böse unterscheiden kann.“ Weiter heißt es: „Und Gott gefiel die Antwort Salomos, und er freute sich, dass er ihn um Weisheit gebeten hatte. Darum will ich dir geben, worum du mich gebeten hast. Ich will dir Weisheit und Verstand geben, wie sie kein Mensch vor dir besessen hat und wie sie kein Mensch nach dir besitzen wird.“ (Die Bibel – 1. Könige)
Und Salomo wurde weise und somit der großen Verantwortung jedes Regierenden gerecht. Doch dabei blieb es nicht: Durch seine Weisheit kam er auch zu Reichtum, Macht und Erfolg jenseits aller Maßstäbe. Salomos Erfolg verbreitete sich weit und breit, und Menschen und Könige aus der ganzen antiken Welt kamen, um seine Weisheit zu hören und seinen großen Reichtum zu sehen.
Die Frage ist, ob Gott Salomo als Belohnung für die gute Entscheidung auch noch Reichtum, Macht und Erfolg dazu schenkte oder ob diese Dinge die Folge seiner Weisheit waren. Sicher kann man beides aus der Geschichte lesen. Es war ein Geschenk Gottes – genauso wie es die Folge seiner weisen Lebensführung war. Salomo selbst schreibt später in den „Sprüchen der Weisheit“, dass die Weisheit wie eine Art Schlüssel ist. Der Erwerb der Weisheit bringt ein Verständnis für den Wert deiner Handlungen und deren langfristiger Konsequenzen.
Ausrichtung vs. Beschleunigung
In unserer modernen Welt, in der Ablenkung und Konsum allgegenwärtig sind, gilt diese Lektion mehr denn je. Statt dem neuesten Hype hinterherzurennen und möglichst schnell ein bestimmtes Ziel zu erreichen, lohnt es sich, innezuhalten und über die langfristigen Auswirkungen unserer Entscheidungen nachzudenken. Der chinesische Philosoph Konfuzius brachte es auf den Punkt: „Wenn du es eilig hast, gehe langsam“. Achtsamkeit, Minimalismus und Digital Detox werden nicht ohne Grund immer populärer. Viel zu oft sind wir Getriebene der medialen Einflüsse unserer Smartphones und in unserem eigenen Hamsterrad gefangen. Es lohnt sich also, nach Weisheit zu suchen und sein Leben nach etwas Höherem auszurichten. Um die Kunst des Lebens in ihrer Tiefe zu ergründen. Um zu wachsen und dem Leben einen Sinn zu geben. Denn darin liegt der größte Schatz. Ein guter Freund von mir ist Life Coach und sagt immer: „Arbeite an dir selbst. Deine persönliche Entwicklung ist der größte Hebel für dein Wachstum!“
Von Beruf und Berufung
Leider hat unsere Kultur das Konzept der Berufung zu etwas Größerem weitgehend aus den Augen verloren. Während sich viele Menschen auf ihren kurzfristigen persönlichen Erfolg konzentrieren, fehlt leider oft der Sinn durch eine höhere Vision. Die Industrialisierung mit ihrer materialistischen Weltsicht hat uns von diesen inneren Werten stark abgelenkt. Die Generation der Millennials sucht wieder verstärkt nach dem Sinn im Leben. Sie wollen sich in einem Beruf verwirklichen, der sowohl sinnvoll als auch lohnend ist. Für sie ist es wieder wichtiger, was hinter der Arbeit steht. Der Beruf wird wieder mehr als Berufung gesehen. Wir finden, das ist eine gute Entwicklung.
Der Begriff „Berufung“ hat seinen Ursprung in der Vorstellung, dass eine metaphysische Instanz, zum Beispiel Gott, einen Menschen zu einer bestimmten Tätigkeit beruft. In früheren Kulturen war die Vorstellung weit verbreitet, dass die Berufung von einer übernatürlichen Macht ausgeht, dass es sich also um einen Ruf und nicht um eine Wahl handelt. Im Laufe der Geschichte hat unsere Gesellschaft die Existenz Gottes immer mehr in Frage gestellt und dabei leider auch die Idee der Berufung weitgehend verloren.
Wir glauben, dass der Mensch eine Berufung, einen Sinn und eine Vision für sein Leben braucht! Wir Menschen haben eine tiefe Sehnsucht nach einem Sinn im Leben. Sicher ist die Vision nicht alles. Aber sie ist ein Teil der Antwort auf die Frage: Warum bin ich hier? Eine persönliche Vision gibt dir ein Gleichgewicht im Leben. Sie ist ein Gefühl, das motiviert und Orientierung gibt.
Lebensvision
Die eigene Vision zu finden ist eine großartige Möglichkeit, deinem Leben eine Richtung zu geben. Die Idee einer Lebensvision kann ziemlich groß und überwältigend sein. Vielleicht bleibst du trotzdem dabei und nimmst sie einfach für ein paar Monate oder Jahre mit in dein Leben.
Und vielleicht beginnst du mit der Frage: Was würdest du dir an Salomos Stelle wünschen? Vielleicht wirst du nicht in jungen Jahren zum König berufen, aber sicher hast du deinen ganz persönlichen Platz im Leben, den du ausfüllen möchtest. Welche Vision treibt dich an? Welche Herausforderung hat dir das Leben gestellt? Und vielleicht stellst du dir auch auf einer spirituellen Ebene die Frage: Welche Art von Berufung hat Gott mir gegeben?
Wir möchten dich herausfordern, dein Leben einmal anzuhalten und nach deiner Vision zu suchen! Einmal den Pauseknopf zu drücken und dich neu auszurichten. Nach dem Höchsten, nach dem Guten, nach einer Vision, die es wert ist. Nach deiner Vision.
Vielleicht sind wir naiv. Aber wir träumen von einer guten Zukunft, in der Menschen ihre Vision leben und ausstrahlen.
Jahresvision 2024
Was ist deine Vision für das Jahr 2024? Hast du Pläne, Träume oder Ziele, die du erreichen möchtest? Wir möchten dich ermutigen: Nimm dir zum Jahreswechsel bewusst Zeit zum Nachdenken, Visualisieren und Gestalten. Wir unterstützen dich dabei mit dem VisionPaper, das du ab sofort kostenlos bei den Ressourcen herunterladen kannst.