In einem inspirierenden und tiefgehenden Gespräch teilt Bettina Hachmann Einsichten in ihre Kunst und ihr Leben. Aufgewachsen bei Pflegeeltern erlebte sie früh die Magie der Kunst. „Als Kind im Atelier meines Pflegevaters zu sitzen – das war für mich ein heiliger Ort”, erinnert sie sich. Diese Erfahrungen haben ihre Sicht auf die Welt und ihre künstlerische Entwicklung entscheidend geprägt.
Für Bettina ist klar: Kunst geht nicht ohne Vision. Das, was sie antreibt, ist ihre Leidenschaft für Kunst und den Menschen. Zwei Dinge, die für sie untrennbar verbunden sind und sich in all ihren Werken widerspiegeln. Ihr Ziel ist vor allem eins: Menschen bewegen und berühren.
Die Kunst und der Mensch sind für mich nicht trennbar.
– Bettina Hachmann
Die Magie des Unperfekten
Schon früh wurde die Künstlerin von der Faszination des Menschlichen ergriffen. Auch als Mutter von vier Kindern und Begleiterin von Menschen in Abschiedssituationen beschäftigt sie sich oft mit den Themen des Unperfekten, der Verletzlichkeit und Vergänglichkeit. Diese spiegeln sich auch als zentrale Punkte in ihren Werken wider.
Nicht immer trifft sie dabei auf Verständnis – beispielsweise haben manche Betrachter Schwierigkeiten, den eher dunkel gehaltenen Stil ihrer Bilder nachzuvollziehen. Gerade dann bietet sich für Bettina die Chance, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. „Ich möchte Menschen einladen, sich auf das, was ich male, einzulassen und sich selbst in meinen Bildern zu entdecken.“ Denn dunkel bedeutet nicht gleich depressiv.
Es gibt Schönheit im Unperfekten.
– Bettina Hachmann
Ihre Kunstwerke vermitteln eine klare Botschaft: Sie sind eine Einladung, das Unperfekte anzunehmen und darin Schönheit zu entdecken – sowohl in der Kunst als auch im Leben. Verletzlichkeit ist eben Teil des Menschlichen. Für Bettina nichts, vor dem man fliehen muss, sondern eine natürliche Komponente des Lebens, die es anzunehmen gilt. Die Risse in ihren Leinwänden gleichen Verletzungen, durch die Neues zum Vorschein kommt. „Es braucht Mut, diesen Einschnitt zu machen. Man weiß nie genau, was passieren wird.“, erzählt sie. Und doch bekommt das Bild genau dadurch seinen besonderen Charakter.
Kunst: ein Ort der Begegnung
Jedes Bild, das Bettina malt, ist eine Einladung. Die Betrachter sollen ihre Werke nicht nur anschauen, sondern sich auch emotional und gedanklich auf sie einlassen. Gerade die Unvollkommenheiten und das Unfertige geben den Zuschauern Raum, eigene Geschichten und Interpretationen zu entdecken.
Bettinas Überzeugung lautet: Kunst hat Heilsamkeit. Sie erklärt: „Es geht darum, Menschen einzuladen, für einen Moment innezuhalten und mit sich selbst in Begegnung zu sein.“ Die Interaktion zwischen Kunstwerk und Betrachter ist für die Künstlerin von großer Bedeutung. Sie glaubt, dass Kunst eine tiefe Verbindung schaffen kann, die über das Sichtbare hinausgeht.
Bettinas Atelier steht regelmäßig offen, um Menschen die Möglichkeit zu geben, Kunst zu erleben und sich darüber auszutauschen. „Kunst ist kein Luxus“, betont sie. Menschen Zugang zur Kunst zu ermöglichen, ist ein essenzieller Bestandteil ihrer Arbeit – weil sie in der Lage ist, Menschen auf vielfältige Weise anzusprechen. Bettina erklärt, dass Kunst nicht nur Freude und Inspiration bringen kann, sondern auch Heilung und persönliche Entwicklung fördert.
Regelmäßig organisiert Bettina spezielle Veranstaltungen und Workshops, um einen Raum für kreativen Austausch und Wachstum zu schaffen. Sie wünscht sich, dass diese Initiativen dazu beitragen, dass mehr Menschen die transformative Kraft der Kunst entdecken und schätzen lernen.
Bettinas Kunst ist ein Ort der Begegnung. Ihre Vision lädt uns als Betrachter dazu ein, innezuhalten und uns selbst in ihren Werken zu entdecken. Denn Menschlichkeit bedeutet in vieler Hinsicht auch, das Unperfekte zu akzeptieren – und die Schönheit darin zu finden. In einer Welt, die zu oft nach Perfektion strebt, erinnert Bettina Hachmann uns daran, dass es oft gerade die Ecken und Kanten sind, die das Leben lebenswert machen.
Kunst ist kein Luxus. Kunst ist Heilsam.
– Bettina Hachmann