Glaubenssätze kennt jeder von uns. Auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind, stecken sie in unserem Kopf.
„Glaubenssatz“ ist ein moderner Begriff für unsere Überzeugungen. Es ist das, was wir gewohnheitsmäßig glauben und in unserem momentanen Blick auf Gott und die Welt für wahr halten. Meist eine unbewusste Programmierung, die unser Selbst am Laufen hält. Und damit – und das ist so wesentlich – unser Verhalten steuert.
Es lohnt sich, diese Sätze zu hinterfragen und einer Prüfung zu unterziehen. Schließlich lenken sie im Hintergrund unser Leben, prägen unser Verhalten und unsere Motive. Sie sind ein extrem großer Hebel für Veränderung.
Typische Glaubenssätze unserer westlichen Kultur sind zum Beispiel „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ oder „Wer schön sein will, muss leiden.“ Doch ist das wirklich so? Muss ich immer tapfer sein? Muss ich wirklich leiden, um schön sein zu können? In unserer Leistungskultur sind Sätze wie „Ich bin nicht gut genug.“ oder „Ich muss das schaffen!“ ebenfalls sehr weit verbreitet.
Unser Leben ist geprägt von gewohnheitsmäßigen Annahmen. Wenn wir genauer hinschauen, stecken dahinter häufig Glaubenssätze, mit denen wir uns näher beschäftigen sollten. Denn in der Regel sind viele davon destruktiv. Die Unwahrheiten, von denen wir überzeugt sind, sind nicht gerade förderlich für ein „gutes Leben“. Andere wiederum wirken sich sehr positiv auf uns aus. Die Suche nach solchen positiven Aussagen kann wesentlich zu einer gesunden Lebensgestaltung beitragen.
Doch wie erkenne ich negative Glaubenssätze?
Es lohnt sich, deine Glaubenssätze einmal einer Prüfung zu unterziehen. Der erste Schritt ist, sie zu identifizieren. Dafür kannst du dir ein paar Übungen vornehmen.
Selbstgespräche aufschreiben
Eine der besten Methoden ist das Aufschreiben von Selbstgesprächen oder gedanklich wiederkehrenden Phrasen. Nimm dir dafür ein Tagebuch oder einen Notizzettel und sammle über einen längeren Zeitraum alle Selbstgespräche, die dir zwischendurch auffallen. Wenn dir etwas auf den Boden fällt und du murmelst „Ich Trottel!“ oder „Mist, ich habe es schon wieder nicht geschafft!“, dann schreibe es auf. Diese Übung hilft dir enorm, deine unbewussten Glaubenssätze ins Licht zu rücken.
Typische Glaubenssätze durchforsten
Um deine persönlichen Glaubenssätze zu identifizieren, kannst du dir auch allgemein bekannte Sätze vor Augen führen. Dabei wirst du dich in einigen wiedererkennen, in anderen nicht.
Verallgemeinerung
Unsere Überzeugungen erkennen wir auch recht an Verallgemeinerungen und Wörtern wie alle, jeder, keiner, nie, immer. Vor allem Sätze, die stark davon betroffen sind, gehören meist hinterfragt. Aussagen wie: „Mich nimmt nie jemand ernst.“ oder „Das machen doch alle so!“ sind ein guter Indikator für negative Glaubenssätze.
Um deine Versionen dieser Sätze herauszufinden, kannst du eine assoziative Übung machen. Nimm dir dafür einen Zettel zur Hand und beende intuitiv die folgenden Satzanfänge. Denk nicht lange nach, sondern schreibe das Erste auf, das dir in den Sinn kommt. Lass dein Bauchgefühl entscheiden.
Alle Menschen … Ich kann nie … Das Arbeitsleben … Frauen sind … Erfolg ist … Oft ist mir … Ich darf nie … Business ist immer … Ich muss immer … Männer sind … Das Leben ist …
Wiederkehrende Probleme
Du stehst häufig vor dem gleichen Problem? Du hast oft das Gefühl: „An dem Punkt war ich gestern schon mal!“? Meist kreieren wir durch unsere Glaubenssätze immer wieder ähnliche Probleme und stehen deshalb regelmäßig vor den gleichen Herausforderungen. Im Leben wie im Business. Das ist eine gute Gelegenheit, einmal anzuhalten und sich selbst zu fragen: Warum stehe ich schon wieder hier? Was in mir provoziert solche Situationen?
Achte die nächsten Tage oder vielleicht sogar Wochen verstärkt auf deine Gedanken und Selbstgespräche. Selbstreflektion ist deine stärkste Waffe! Rede mit einem Freund oder Geschäftspartner über deine Erkenntnisse und frag Menschen, die dir wichtig sind, nach ihrer Meinung zu deinen Glaubenssätzen.