Stell dir vor du gehst durch die Drehtür eines Hotels. Die Lobby ist schick, das Licht warm, ein Hauch von Kaffee liegt in der Luft. Aber: Keine Rezeption. Kein Schild. Niemand da. Kein Hinweis, wohin du gehen sollst.
Genau so fühlt sich das Internet für Millionen von Menschen an. Eine schöne neue Welt, aber ohne Wegweiser. Und das muss sich ändern.
Ab 2025 tritt in Deutschland das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Klingt sperrig, meint aber etwas sehr Konkretes: Wer digitale Produkte anbietet – Websites, Shops, Online-Banking, Software – muss dafür sorgen, dass wirklich alle Menschen sie nutzen können.
Warum barrierefreie Websites jetzt Pflicht werden
Die Grundlage kommt aus Brüssel – der European Accessibility Act (EAA). Deutschland macht nun Ernst. Ab Juni 2025 heißt es für viele Unternehmen: barrierefrei oder nicht mehr gesetzeskonform.
Wen betrifft das?
- Online-Shops und Dienstleister
- Softwareanbieter und Plattformen
- Webseiten mit kommerziellem Zweck
Wen nicht?
- Kleine Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern
- Jahresumsatz unter 2 Millionen Euro
- Private Webseiten
- B2B Angebote, die sich nur an Geschäftskunden richten
Aber ehrlich: Nur weil du nicht musst, heißt das noch lange nicht, dass du nicht solltest. Barrierefreiheit ist kein Gnadenakt. Es ist ein Statement. Für Zugänglichkeit. Für digitale Ethik. Für Zukunft.
Barrierefreiheit – mehr als ein Pflichtfeld
Barrierefreies Webdesign ist wie ein guter Gastgeber: aufmerksam, klar, einladend. Es sorgt dafür, dass niemand draußen bleiben muss – egal ob mit Seh-, Hör- oder motorischer Einschränkung.
Und es hat noch mehr drauf:
- Reichweite: In Deutschland leben über 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung. Was, wenn du einfach niemanden ausschließen würdest?
- Usability: Gute Struktur, klare Sprache – das freut nicht nur Menschen, sondern auch ihre Mauszeiger.
- Suchmaschinenliebe: Google liebt barrierefreie Seiten. Weil sie logisch aufgebaut sind. Und ehrlich gesagt – wer möchte nicht von Google gemocht werden?
- Markenwahrnehmung: Eine inklusive Website sagt: Wir sehen Menschen. Nicht nur Märkte.

Die Architektur der digitalen Teilhabe
Wie sieht das konkret aus?
- Struktur – Deine Website braucht Klarheit. Orientierung ist kein Luxus, sondern Grundlage.
- Kontraste – Farben sind Emotion. Aber sie brauchen Kontrast, um verstanden zu werden.
- Navigation – Wer Tasten nutzt statt Touch, braucht einen klaren Weg. Barrierefreiheit beginnt beim ersten Tab und technischer Struktur.
- Sprache – Klartext. Keine Worthülsen. Keine Floskeln. Verständliche Sprache ist Respekt in Buchstabenform.
- Bilder & Medien – Was Augen sehen, sollen auch Screenreader erzählen können. Bilder und Videos brauchen Alt-Texte, Titel, Untertitel etc.
- Responsivität – Ob Handy, Tablet oder Desktop: Deine Seite muss sich überall wie Zuhause anfühlen.
- Fokus sichtbar machen – Jeder Klick, jede Bewegung sollte spürbar sein. Damit der Nutzer bei der Bedienung weiß: Hier bin ich gerade.
Und jetzt?
Barrierefreiheit ist kein Add-on. Es ist eine Haltung. Eine Einladung zur digitalen Gastfreundschaft.
Im VisionStudio begleite ich dich gern – mit Know-how, mit Weitblick und mit einem Herz für klare, menschliche Gestaltung. Damit deine Website nicht nur funktioniert, sondern verbindet.
PS: Transparenz gehört zu unseren Werten: Auch im VisionMagazin arbeiten wir noch daran, unsere digitalen Angebote barrierefreier zu gestalten – ein Prozess, der Schritt für Schritt Früchte trägt. Unten links kannst du über das Widget die zusätzlichen Barrierefreiheitsfunktionen testen.